.....gute Tradition ist es hierbei offenbar auch, eine Blechbläser-Formation zu engagieren.

Peter Gasser führte nicht nur sein „WürmtalBrassEnsemble“ als brillanter Trompeter, sondern auch das Publikum als humorvoller Moderator durch das kurzweilige Programm von

barocken Festklängen über romantische Opernauszüge und launige Operettenzitate, emotionale Filmmusik, spritzige Musicalmelodien bis hin zu Kostproben von groovigem Swing, fetzigem Boogie und vibrierendem Samba. Im virtuosen Dialog mit seinem souveränen Trompetenpartner Hans-Jürgen Huber, feinfühlig kontrapunktiert vom Hornisten Peter Ternay („mit der optimalen Trefferquote“) und dem Posaunisten Thomas Klotz (mit hinreißenden Soloeinlagen), samtig grundiert vom Tubisten Florian Schachtner (auch komödiantisch als „Balalaika-Spieler“ eingesetzt) und sensibel gewürzt von der Percussionistin Elina Goto (auf deren Mitwirkung im Polizeiorchester sogar der bayerische Ministerpräsident Gräfelfing zuliebe warten musste) zeigte das Sextett eine bewundernswerte Präzision im synchronen Zusammenspiel, in der glasklaren Intonation, in den dynamischen Kontrasten und dem homogen verschmelzenden Gesamtklang. Außerdem bewies es im Dauereinsatz bei minimalsten Pausen eine enorme Kondition, denn so duftig leicht, wie die fein dosierten oder fulminant akzentuierten Tonkaskaden in die Ohren der hingerissenen Zuhörer schweben, so sehr bedeuten sie körperliche und geistige Schwerstarbeit für die Klang-erzeugenden hinter den Instrumenten. Von Ermüdung war bei den akustischen Seiltänzern hier aber selbst nach der dritten, vom Publikum begeistert geforderten Zugabe mit professionell dargebotener internationaler und bayerischer Folklore immer noch nichts zu spüren. So war es für alle, die der Einladung des Bürgervereins Gräfelfing-Lochham gefolgt waren, sehr ermutigend mitzuerleben, wie es sich anfühlen kann, wenn Freude das Leid besiegt.